Pfingstcamp 2012 in Naunhof bei Leipzig

Am Freitag den 25.05.2012 starteten die Schüler und Trainer aus dem Dojo TSGK Königslutter und Braunschweig/Rautheim zu unserem diesjährigen Pfingstcamp. Um rechtzeitig einzutreffen, hatten die meisten früher Feierabend gemacht oder sogar extra einen Tag Urlaub genommen. So trudelten alle nacheinander gegen 17 Uhr ein, außer ein paar wenige, die auf der A9 in Richtung München unterwegs waren. Die Freude war sehr groß, als wir viele „Alte und Neue“ Sportsfreunde aus ganz Deutschland wieder sahen.


Nach der Zimmerverteilung gingen wir geschlossen zum gemeinsamen Abendessen. Anschließend sprach unser Großmeister Wolfgang Schnur über den Ablauf des Camps und zu den einzelnen Trainingseinheiten. Als er bekannt gab, wer am nächsten Tag eine Prüfung ablegen sollte, wurden einige sehr unruhig. Man sah die Panik in ihren Augen. Ab sofort waren unsere Trainer sehr begehrt. Der größte Teil nutzte auch das Angebot, am Abend nochmals das Prüfungsprogramm durchzugehen, außer … ein paar Braunschweiger …, die dem Lagerkoller vorbeugen wollten und es sich am Grillensee gemütlich machten. Aber genau diese Braunschweiger hatten sich schon im Vorfeld auf die Prüfung mit zusätzlichen Trainingseinheiten vorbereitet.

Zum Ausklang des ersten Tages trafen wir uns vor dem Gebäude zu einem kleinen aber doch etwas längerem Umtrunk. Es war schon erstaunlich, dass einige mit etwas Medizin im Blut wieder in ihre Kindheit zurück fielen. Knicklichter, Seifenblasen und Wasserpistolen waren wie vor langen, langen Jahren sehr begehrt!

Mittlerweile, zu vorgerückter Stunde, verabschiedeten sich alle Kameraden zur wohlverdienten Bettruhe, schließlich war morgen Prüfungstag.

Außer auf Stube 406, da brannte noch Licht!

Müde aber gestärkt durch das Frühstück ging es in die ersten zwei Trainingseinheiten am sonnigen Samstagvormittag. Großmeister Wolfgang Schnur händigte zu Beginn, zur Freude aller Teilnehmer, kleine Geschenke aus. Nach einer lockeren Aufwärmphase, wurde nochmals gezielt für das jeweilige Prüfungsprogramm trainiert. Jeder Prüfling hatte so die Möglichkeit, sich noch den letzten Schliff für die am Nachmittag anstehende Prüfung zu holen.

Schnell verging die Zeit und es war Mittagspause. Nach dem Essen gingen einige zum Baden in den naheliegenden Grillensee, andere wiederum (Großteil der Stube 406) nutzten die Gelegenheit, verlorenen Schlaf nachzuholen.

Der dritte Trainingsabschnitt folgte und Roland begann mit der Abnahme der Prüfung. Wer es hinter sich hatte, machte Pause, wer noch warten musste, übte für sich weiter in seinem Programm. Zum Abschluss des zweiten Tages folgten die beiden letzten Einheiten. Roland unterrichtete uns zunächst in der Mittenstockhaltung, bevor Ralf uns verschiedene Abanico-Arten zeigte.

Dann hieß es Aufstellung nehmen und jeder Prüfling bekam seine Urkunde verliehen. Alle hatten bestanden! Außerdem erhielt Ralf Notter den 4. DAN Mano Mano und Bruno Hendris den 2. DAN nach Ihrer abgelegten Prüfung von Großmeister Wolfgang Schnur.
Torsten Kosuch erhielt die Trainerlizens des 1. deutschen Messer-Fachverbandes.

Großmeister Wolfgang Schnur würdigte Roland Herlt für seinen jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz, seine Tätigkeit als Trainer und Instructor, sowie für die Unterstützung und Hilfsbereitschaft in der MAMD. Ihm wurde zu aller Ehre der 6. DAN Modern Arnis und Mano Mano verliehen.

Auch Torsten Zumpf wurde großes Lob für seine Bemühungen, für das Organisieren des Pfingstcamps ausgesprochen.

Am Abend wurde durch Sven aus dem Dojo Penzberg lecker gegrillt und man saß noch viele Stunden gemütlich beisammen, bevor die Müdigkeit des doch anstrengenden Lehrgangtages einsetzte und sich nach und nach die meisten zum Schlafen zurückzogen.

Nur auf Stube 406 brannte noch Licht.

Unter dem Motto wer seine bestandene Prüfung feiern kann, kann auch trainieren, ging es Sonntag weiter. Die Sonne war wieder auf unserer Seite und brannte heiß vom Himmel, so dass die Schattenplätze unter dem Zelt sehr begehrt waren. Aber irgendwie passten wir diesmal alle drunter. Das hatte auch seinen Grund, Großmeister Wolfgang Schnur übernahm persönlich die erste Trainingseinheit und jeder wollte so nah wie möglich bei seinen Demonstrationen dabei sein. Wir erlernten die Umsetzung der Doppelstocktechniken auf den waffenlosen Teil Mano Mano zu übertragen.

Mit der Mittagspause verschwand auch die Sonne hinter den Wolken. Das war auch gut so, denn jetzt brauchten wir viel Platz für das Messer. Torsten zeigte uns Blocktechniken gegen frei Schnitte und Stiche. Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit der 1. Messerform. Erst mit großen Fragezeichen an der Scheunenwand und dann in die praktische Anwendung. Spätestens jetzt lösten sich die Fragezeichen auf und auf einmal machten die Bewegungen an der Scheunenwand Sinn.

Den letzten Teil für diesen Trainingstag übernahmen dann Roland und Ralf. Wir tauschten das Messer gegen einen Bo (Langstock). Angefangen mit den Grundschlägen, Blöcken und Wirbeln, über Sinawalis mit Bo/Bo und Bo/Stock kamen wir zu den ersten Entwaffnungstechniken, die sich aufgrund der Länge des BOs für uns etwas schwieriger gestalteten. Komisch, warum funktionierte die Entwaffnung immer bei unseren Trainern? Unsere Vermutung, es kann nur an dem mittlerweile langen Trainingstag liegen :-)) .

Nach dem gemeinsamen Abendessen versammelten wir uns im Aufenthaltsraum, wo wir unsere Erfahrungen und Empfindungen vom Trainingstag in geselliger Runde austauschten. Nach drei Tagen harten Trainings machten sich die ersten Ermüdungserscheinungen relativ früh sichtbar. Gemeinsam beschloss man den Feierabend und ging über in die Nachtruhe.

Außer auf Stube 406, da brannte noch Licht!

Als Restprogramm des nunmehr letzten und erneut sonnigen Camptages standen noch zwei Stunden Hanbo/Bo auf der Tagesordnung. Torsten Kosuch brachte uns eine Hanbo-Anyo bei und bei so manchem machten sich spätestens jetzt aufgrund mangelnden Schlafes, Sonneneinwirkung, … Konzentrationslücken sichtbar. Gegen Mittag beendete Großmeister Wolfgang Schnur das Pfingstcamp 2012. Bevor alle ihre Heimreise antraten, wurde noch gemeinsam zu Mittag gegessen und sich ausgiebig voneinander verabschiedet.

Es war ein hervorragend organisierter Lehrgang, der sportliche Herausforderungen, viele neue Erkenntnisse, Erfolg und eine Menge Spaß mit sich brachte. Dafür ein herzliches Dankeschön an Großmeister Wolfgang Schnur für die Leitung, an das Dojo Fudoshin für die Organisation, sowie den Trainern, die jeder Zeit für Fragen und Tipps zur Verfügung standen und allen Schülern.

Alle haben gemeinsam dazu beigetragen, dass man gerne an die Zeit in Leipzig zurückdenken wird!!!

Jetzt ist auch auf der Stube 406 das Licht aus!


Jahr
2012
Autor des Textes
Frank Gorgiel, Frank Stallmann
Name des Fotograf
Sebastian Pfeiffer, Torsten Kosuch, Roland Herlt