Doppellehrgang Mano Mano in Anwendung und Doppelstock inkl. Redonda in Leipzig (09/2020)

Zu einem der wenigen Lehrgänge im Pandemiejahr 2020 ging es diesmal am Wochenende vom 19.09. bis 20.09.2020 nach Leipzig. Leiter des örtlichen Dojos, Torsten Zumpf (4. Dan) und Maic Andrée (6. Dan) waren die Instruktoren für diesen Doppellehrgang. Vor Beginn wurde noch mal auf die Hygienevorschriften aufmerksam gemacht und auf das ausliegende Desinfektionsmittel hingewiesen. Start war am Samstag um 13 Uhr und begann mit dem Aufwärmen durch Erik in der Halle. Neben allgemeinen Übungen zur Mobilisierung der Beweglichkeit trug besonders das imaginäre balancieren von Teetassen zur ganzkörperlichen Beweglichkeit bei. Danach wurden die Anwesenden Übungsteilnehmer anhand ihrer Graduierung in zwei Gruppen eingeteilt:

Die erste Gruppe bis zur 7. Klase begann bei Torsten Zumpf mit der Einheit Doppelstock. Erst wurde das Stockhandling intensiviert, dann ging es mit Wirbeln und danach mit Wirbeln im Formlauf weiter.

Dabei galt es in bestimmten Vorwärts- und Rückwärtsschritten, mit 180° und 90° Drehungen, die Stöcke aus der gleichseitigen Haltung heraus wirbelnd zu koordinieren. Danach folgte die erste und zweite Serie Doppelstock mit dem besonderen Augenmerk auf das Ausholen bei der Schlagausführung. Anschließend wurden Entwaffnungen auf Schlag 1 mit Wickelanwendung geübt.

Nach der Hälfte der Zeit und einer kleinen Verschnaufpause wurde gewechselt. Der nun folgende Lehrgangsblock im Mano Mano wurde von Maic Andrée unterweisen. Gestartet wurde mit den Sechs Grundblöcken auf die Faustangriffe 1 und 2. Als weiterführende Technik wurde das Blocken gleich und gegenseitig mit anschließendem Konterfaustschlag geübt. Besonderheit hier war die Handhaltung der Faust. Der Konterfaustschlag wurde so ausgeführt, dass ein Nachschieben der Faust unter Einsatz der Hüftdrehung möglich war.

Die zweite Gruppe ab Klase 6 bis Klase 1 begann den Lehrgangstag bei Maic Andrée mit Mano Mano in Anwendung. Auch hier folgte nach einer kurzen Auffrischung der 6 Blöcke gegen die Faustangriffe eins und zwei die weiterführende Technik mit gleichseitigem Block und gegenseitigem Konter mit veränderter Konterfausthaltung mit Hüfteinsatz das Nachschieben falls der Konter nicht sofort platziert werden konnte. Weiterführende Technik nach dem Konterfauststoß war das einhängen in den angreifenden Arm und ausführen eines Uppercut-Fauststoßes und erneutem Konter-Fausstoß.

Nach einer kurzen Pause wurde mit der anderen Gruppe gewechselt, nun erfolgte die Unterweisung im Doppelstock bei Torsten Zumpf. Gestartet wurde mit einer besonders herausfordernden Wirbeltechnik von Alex: beidseitiges Wirbeln mit diagonaler Stockführung, gleichseitig startend : der obere wirbelt erst außen dann innen und wird dann diagonal nach unten nochmals innen und außen wirbelnd geführt wobei gleichzeitig der zweite Stock von unten liegen von außen dann innen wirbelnd und anschließend oben innen und außen wirbelnd abgelegt wird. Als nächstes folgte auch in dieser Gruppe der bereits erwähnte Formlauf. Als weiterführende Technik wurde eine besondere Form der Wickeltechnik aus der Single Sinawali heraus mit gleichseitigem Schlagblock trainiert.

Gegen 17:15 Uhr ging der erste Lehrgangstag zu Ende und knapp die Hälfte aller Teilnehmer traf sich anschließend um 19:30 in einem mongolischen Buffethaus zum Austausch in freundschaftlicher Runde und Stärkung des Körpers wieder. Obwohl das Restaurant sehr gut besucht war, achtete man auch hier streng auf die Einhaltung von Hygienemaßnahmen wie den MNS und Handschuhe beim Gang ans Buffet. Beendet wurde der Abend mit einem essenstypischen Schnaps in zwei Varianten, die den Mutigen mal mehr, mal weniger gut schmeckten.


Am Sonntag begann der zweite Tag des Lehrgangs um 10 Uhr in ähnlich starker Zusammensetzung.

Die Gruppe bis zur 7. Klase startete mit der Einheit Mano Mano bei Maic Andrée mit den Wiederholungen aus dem Vortag und Auffrischung aller Ellenbogenstöße. Nach einem Konter sollte der Ellenbogenstoß diagonal von oben nach unten ausgeführt werden, der besonders effektiv ist, wenn man die Hüftdrehung mit einsetzt. Anschließend sollte gegen maximal zwei Faustangriffe nicht geblockt, sondern aus der Schutzhaltung über dem Kopf heraus (den Gegner immer im Blick haltend) Ellenbogenstöße von unten ausgeführt werden, um so den Angreifer besonders gut mit anschließenden diagonal nach unten ausgeführten Ellenbogenkontern außer Gefecht zu setzen.

Nach einer kurzen Pause gegen Mittag wurden die Gruppen wieder getauscht und weiter ging es bei Torsten Zumpf mit Doppelstock und Redonda im Klassik Style, also mit besonderem Augenmerk auf die hoch/tief Bewegungen und weitem Ausholen beim Ausführen. Abschluss war das Abwehren mit Redonda gegen Stockangriffe

Die Gruppe ab der 6. Klase startete bei Torsten Zumpf mit Doppelstock. Auch hier begann der Tag mit der Auffrischung sauberer Redonda Bewegungen in Largo und in Klassik Style. Unterstützt wurde diese Übung durch Macheten, um die saubere Klingen-/Stockhaltung zu intensivieren. Abschließend bildeten die Teilnehmer eine Gasse und einer musste in fortlaufendem Redonda auf die spontanen Angriffe parieren. Danach wurde wie schon am Vortag aus der Single Sinawali heraus gleichseitig geblockt, gleichzeitig mit dem But der Gegenseite den geblockten Stock und einem Handknick ein Wickelvorgang eingeleitet, der die Stöcke des Angreifers kurzzeitig komplett blockiert um daraus heraus weiter Konter ausführen zu können.

Nach der Mittagspause dann der Wechsel ins Mano Mano bei Maic Andrée. Hier wurde gegen die Faustangriffe eins und zwei erst jeweils einhändig geblockt, und aus diesem Block heraus sofort der Konter entweder mit Handkante nach oben oder unten bzw. offener Hand ausgeführt. Ziel war es, so schnell wie möglich Richtung Hals oder Gesicht zu kontern. Die weiterführende Technik war, mit Handunterstützung den Block auszuführen, um dann als weiterführenden Konter mit diagonal von oben nach unten ausgeführten Ellenbogenstößen Richtung Gesicht und/oder Brustbein. Maximiert wurde dies mit Einsatz der Hüftdrehung um zum maximalen Ergebnis bei der Ausführung zu kommen. Als letzte Übung wurde auch hier der Notfallblock mit beiden Armen den Kopf schützend geprobt. Dieser Block sollte maximal für zwei Angriffe eingesetzt werden um daraus heraus sofort Konter Ellenbogenstöße von unten nach oben ausgeführt den Gegner zu attackieren. Als weiterführende Technik können auch hier anschließend wieder die bereits geübten diagonalen Ellenbogenstöße zum Einsatz kommen. Der Einsatz dieser neu erlernten Technik wurde besonders anschaulich bei der abschließenden Übung: um einen Teilnehmer herum platzierten sich alle anderen im Halbkreis herum und durch ein unbemerktes Zeichen von Maic Andrée erfolgte der meist seitlich ausgeführte Angriff.

Gegen 15 Uhr endete der zweite Trainingstag und mit vielen neuen Eindrücken verabschiedeten sich alle verletzungsfrei und dankten den beiden Übungsleitern für den Lehrgang.

Bis zum nächsten Mal.


Jahr
2020
Autor des Textes
Tanja
Name des Fotograf
Torsten